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Im Jahr 1951 präsentierte die Daimler-Benz AG ihren ersten Linienbustyp mit Frontlenker-Karosserie, Heckmotor und elektrisch schaltbarem ZF-Getriebe. Der Mercedes-Benz O 6600 H setzte neue Maßstäbe im Omnibusbau und prägte diesen nachhaltig, die Ära der auf Lkw-Fahrgestellen gefertigten Busse ging anschließend ihrem Ende entgegen.

Optisch entsprach der O 6600 H dem Zeitgeist der frühen 1950er Jahre, wirkte durch seine klare Formensprache aber nie überladen. Einen eigenen Akzent setzte die etwas bullige Frontpartie, welche das 154 PS starke Fahrzeug noch kräftiger erscheinen lässt. In Anlehnung an die komfortablen Reisezüge wurde er auch als „Pullman-Omnibus“ vermarktet.

Zwischen 1951 und 1961 wurden insgesamt 1935 Exemplare des O 6600 H (ab 1954 als O 320 bezeichnet) gefertigt, wobei die Fahrzeuge je nach Kundenwunsch in Stadt-, Überland- oder Reisebusausführung sowie als Oberleitungsbus geliefert wurden.

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bestellte 1953 die ersten Busse dieses Typs in der Ausführung als Stadtbus, kurz zuvor wurden noch klassische O 6600 mit Frontmotor beschafft. In Stuttgart kamen die Fahrzeuge vorrangig auf Strecken ins Umland zum Einsatz, bis in die 1960er Jahre auch als Buszüge mit zweiachsigen Personenanhängern. Bis 1957 wuchs der Bestand auf 85 Fahrzeuge an, womit der O 6600 H bzw. O 320 die erste größere einheitliche Fahrzeugreihe im Busbereich der SSB darstellte. 1969 fuhr der Letzte auf Linie, die Busse fanden anschließend neue Abnehmer im In- und Ausland.

Das Fahrzeug 105 aus dem Jahr 1955 ist als letztes Exemplar dieser einst stadtbildprägenden Omnibusreihe erhalten geblieben. 1965 aus dem Linienverkehr genommen, folgte der Umbau zum „Unfallhilfswagen“. Bis 1980 verblieb der Wagen im Bestand der SSB-Buswerkstätten als Abschleppwagen.

Anschließend wurde das Fahrzeug an den heute nicht mehr existierenden Verein Straßenbahnmuseum Stuttgart e. V. (SMS) übergeben und später nach Schönau (Odenwald) transportiert. Nach dem Scheitern des dortigen Museumsprojekts und einer jahrelangen Abstellung im Freien gelangte der Bus nach Oldenburg in eine private Sammlung.

Im Oktober 2007 holte der Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. (SHB) den aufgrund seines damals neuartigen Heckmotors umgangssprachlich schlicht „Heck“ genannten Bus zurück in seine Heimatstadt. Somit konnte die Zukunft des ältesten erhaltenen SSB-Omnibusses gesichert werden.

Nach einer langen Planung starteten im Jahr 2021 die Arbeiten zur Aufarbeitung dieses stadtbildprägenden und für seine Zeit sehr fortschrittlichen Fahrzeugs mit dem Ziel der Wiederinbetriebnahme für den Publikumsverkehr. Bis der O 6600 H wieder auf Stuttgarts Straßen zurückkehren kann, ist es noch ein weiter Weg.



Aktuelle Entwicklungen und Fortschritte zum Projekt O 6600 H finden Sie auf unserem [Projekte-Blog].

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Stichwort "O 6600 H"

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